Willkommen im Abenteuerland »Alumbres«
Schick mich ins Abenteuerland, denn genau dort bin ich angekommen. Wo es in Valencia noch laut von Flugzeugen und Straßenlärm oder schlechter Luft war, jedoch mit einer ausgezeichneten warmen Gastgeberin, bin ich mittlerweile in Alumbres angekommen. Zwischen am Ende der Welt, Einheimischen und nur einem Supermarkt. Die Busfahrt für günstige 1,25 €, nur Cash, aber von diesem Preis träumen einige in Deutschland. Die Zugfahrt für 20 Cent mehr. Jedoch war bereits die Ankunft abenteuerlich, keineswegs wie ich es gewohnt war oder bin. Der Check-in war eine reine Katastrophe, das Zimmer war eiskalt und jetzt ist der Strom seit einer Stunde ausgefallen. Genau in dem Moment, als ich eine Tiefkühlpizza im Backofen hatte. Perfekter Start für Tag eins in Alumbres. Die Gastgeberin wohnt hier nicht selbst, die angebliche Verwalterin krank im Bett. Getreu dem Motto „Bett, Frühstück, Begegnung“ wurde von mir gebucht, bekommen habe ich ein kaltes Zimmer mit Bett in einer Art Hostel und fühle mich als Hausmeister und Verwalter selbst. Als ich eine Nachricht an die Vermieterin schrieb, meinte diese, der Heizlüfter im Flur ist defekt. Aber ich solle das doch mal prüfen, dieser war defekt, konnte sich die Vermieterin gar nicht erklären. Wann war sie auch das letzte Mal hier? Sie hat doch eine Verwalterin. Es müsste noch eine Heizung unter der Treppe deponiert sein, meinte die Vermieterin – weiterhin per Telefon oder Nachricht – dann. Mittlerweile also zum Glück eine Heizung von mir ins Zimmer gestellt, sonst wäre es hier nicht auszuhalten. Einen eigenen Wohnungstürschlüssel habe ich derzeit keinen, nur für meine Zimmertür, eben ein Hostel-Prinzip. Denn es gibt zwar einen, den hat jedoch die andere Mitbewohnerin. Da will sich die Vermieterin darum kümmern, aber erst in den nächsten Tagen, wegen der Verwalterin. Die Ursache des Stromausfalls für das Haus war die Nutzung von zu vielen Geräten gleichzeitig, Heizung, Backofen, Warmwasserboiler, Kühlschrank und die laufende Waschmaschine der Mitbewohnerin, das sind für dieses Stromnetz wohl zu viele. Deshalb ging bei den anderen Nachbarn weiterhin der Strom, nur eben in diesem Haus nicht. Die Hauptsicherung war draußen am Haus, am Stromzähler, da muss jemand erst mal darauf kommen. Bevor ich die Heizung wieder einschalten kann, muss ich erst auf meine Pizza warten, Anpassungsfähigkeit nennt jede:r das wohl. Bis dahin ist das Zimmer wieder ordentlich abgekühlt. Survival Training.
Ob ich etwas vermisse? Vielleicht ein paar Produkte aus Deutschland oder die Lebensmittelpreise. Keinesfalls aber die Öffnungszeiten, Montag bis Sonntag und bis spät in die Nacht, das kennen einige nur von den Spätis. Alle, die sich in Deutschland über gestiegene Preise beschweren, waren bislang nicht in Spanien. Diese Preise sind utopisch und lassen traurigerweise einige hier zu Müllsammlern werden. Oder das Wasser aus dem Wasserhahn, das hier fast überall gechlort ist. Spanien hat eindeutig ein unglaubliches Plastikproblem und das kann jede:r selbst in der Natur deutlich wahrnehmen. Das ist komplett enttäuschend, dass Menschen so mit dem einzigen Planeten umgehen. Meist nur Alkohol gibt es in Glasflaschen, der Rest ausschließlich in Plastik und dann gibt es die Produkte, die als Plastik verpackt sind und sicherheitshalber nochmals einzeln. Eben für die Siesta. 😉
In Spanien gibt es keine Sperrzeiten für Fluglärm/Flugzeuge, wie es einige aus Deutschland kennen, hier gilt das Rund-um-die-Uhr-Prinzip. Ob an Weihnachten, nachts, völlig egal. Die Takte der Landungen waren irre, wie ich es in Flughafennähe in Valencia wahrgenommen hatte. Da beschweren wir uns über den Klimawandel, bei der Anzahl der Flugzeuge, sorry. Ebenfalls der Verkehr an Autobahnen oder Hauptstraßen war heftig. Meine Gastgeberin aus Valencia erzählte mir, dass viele hier einfach – wie teilweise in Deutschland – mehrere Autos haben. Auch wenn Züge oder der ÖPNV gut genutzt werden und hervorragend funktionieren. Schienenersatzverkehr gibt es hier genauso wie in der Heimat, für Touristen jedoch irre undurchsichtig. Die Luftqualität war häufig – lt. Wetter-App – schlecht, kein Wunder, bei diesem Zustand.
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