Ich bin Single und werde…
Wahnsinnig? Verrückt? Krank? Traurig? Deprimiert?
Ganz so schlimm ist es bei vielen hoffentlich – noch – nicht. Immer wenn das Leben „Single“ verlauten lässt, gehen einem viele Gedanken durch den Kopf, ich werde Beispiele nennen, welche das bestimmt bei euch sein könnten. Deshalb ist diese Geschichte in der „Ich“ Perspektive geschrieben. Immerhin haben die Single-Haushalte in Deutschland stark zugenommen, vielleicht weil viele, zu viel denken oder suchen?
Alle in meinem Umfeld sind glücklich vergeben. Ich bin nun schon so lange Single und stelle immer wieder interessante Dinge fest. Was mir aber am meisten fehlt, ist die Geborgenheit, das Kuscheln und Küssen. Und online kann jeder sein wie er/sie sein mag, das macht es nicht leichter. Auf die ganzen Apps habe ich keine Lust mehr.
Andere wiederum sind ihr ganzes Leben auf der Suche, sind verbissen die oder den Perfekten zu finden. Vielleicht wartet ja irgendwo noch etwas Schöneres, Besseres, Perfekteres? Bekommen immer wieder das absolute Glück präsentiert, aber irgendwie frisst der Alltag in den Jahren einiges auf, eine Beziehung bedeutet (nicht nur) Arbeit und das Verlieren einige aus dem Blick. Zu heiß sind die Möglichkeiten in unserer Welt, zu viele Angebote und die Verführungen von all den Singles. Hey, ich bin Single und kann jede*n haben! Morgen könnte schon der/die Nächste in meinem Bett liegen.
Wenn ich das Haus verlasse und im Schwimmbad bin, dann sehe ich dort nur Paare. Immer wieder frage ich mich, ob es überhaupt noch Singles gibt. Wo sind die ganzen Singles? Zu Hause? Hallo, hier bin ich! Wenn ich dann flirte, stelle ich nach wenigen Minuten ihre/n Partner*in durch einen Kuss fest. Toll, super, dass ich wieder mit jemandem geflirtet habe, die/der vergeben ist. Woran liegt dass? Die meisten Frauen wollen keinen Netten. Es ist eben kein Klischee, denn Mut und Stärke wird bei Frauen höher bewertet. Einige lieben auch das Spiel mit dem Feuer. Denn, sie sind immer auf der Suche nach etwas Besserem (bei der Biologie sind aber alle gleich, in der Fortpflanzung ihre Gene zu verbreiten) und unser Leben ist ja zu größtenteils langweilig genug. Deshalb lieben Frauen Abenteurer.
Was ich schon erlebt hatte, war, Frauen lieben es anziehend zu sein. Ich war allein im Whirlpool in einem Spaßbad. Ein Paar war auch dort und sie fummelten, was das Zeug hält. Sie waren augenscheinlich sehr heiß aufeinander, küssten wild herum. Andauernd schaute mich die Frau dabei an – anstatt dass sie das tat, was viele in diesem Moment tun – sie liebte es mich ebenfalls „heiß“ zu machen und genoss die Blicke, die ich ihr schenkte. Gut, vielleicht waren sie auch auf der Suche nach einem Dreier, das ist heutzutage ja nicht mehr so ganz unüblich …
Lieber allein sein, ist das die Zukunft?
Wir Menschen brauchen eben Liebe, Wärme und Zuneigung. Manche brauchen dies so stark, dass es ihr Leben schon stark beeinflusst. Viele beeinflusst das Singleleben. Ich mag es ungern, Verliebte und knutschende um mich zu haben oder ihnen zu sehen zu „müssen“. Ich würde so gerne mal wieder wild herumknutschen, einfach richtig lange zu küssen, so schön durch die Haare zu fahren. Es fehlt! Ich kann die ganzen „glücklichen“ Singles gar nicht verstehen oder belügen die sich selbst?
Andererseits sind wirklich einige zufrieden, allein zu sein und ihnen fehlt auch nichts bis wenig, gibt es da doch nicht nur tolle Spielzeuge und gar Sexpuppen. Ein Trend aus China – die mittlerweile viele Singles haben – sind lebensgroße Puppen mit „allem drum und dran“ und dann wird mit diesen einfach gelebt, als wäre es die Freundin oder der Freund. Für einige sind auch Siri, Alexa oder wahre Assistenz-Alternativen – auch wenn das Körperliche fehlt –, so beantworten sie doch vieles, hören zu oder erzählen etwas. Na, wenn das mal nicht die Zukunft fürs Alleinsein oder Glücklich sein und das Verlernen von Zweisamkeit ist?
Wenn man sein Leben Revue passieren lässt, fragen sich viele immer wieder, ob die „eine“ Entscheidung eine Beziehung zu beenden, richtig war. Was wäre wenn … Viele denken zu viel nach, grübeln zu oft über Entscheidungen und erkennen nach einigen Jahren einfach, es war eine Fehlentscheidung, der/die Bessere war jemand anderes. Andere schaffen das noch vorher. Es sind eben viele Punkte, die beim Gegenüber absichtlich und unabsichtlich geprüft werden. Aber vieles – auch unbewusst oder das Gedankenkarussell – dreht sich eben um die Fortpflanzung und da muss eine Frau das ganze vorher viel besser einschätzen, abwägen und prüfen …
Was beide Geschlechter gar nicht mögen? Wenn man ihnen zu viel Interesse zeigt, das hat was von Essen im Nest vorfinden, anstatt es zu suchen/jagen zu müssen und wirkt einfach zu uninteressant. Das ganze Flirten ist nämlich spannend und soll eine Herausforderung sein/darstellen. Nicht zu wissen, ob man gut ankommt, es ist wie eine Art Spiel und Spiele lieben wir alle, zu einem gewissen Maße. Oder anders, wir lieben es erobert zu werden und das vielleicht Frauen viel mehr.
Sind alle wählerischer geworden? Ja! Und die Ansprüche, sowie Bedürfnisse haben sich damit etwas verschoben. Für viele ist die Arbeit das wichtigste, was erstmal nicht verkehrt ist. Aber die Zeit wird dadurch leider weniger und viele sind dann auch noch im Dauer-Stress oder irgendwo in der Natur unterwegs. Was für einen selbst gut ist, kann für das flirten – die Suche nach der Liebe – nicht unbedingt zum Erfolg führen.
Nein, ich will ankommen im Leben, ich will eine Zukunft mit einer Frau/einem Mann und muss mich wohl noch etwas gedulden, auch wenn es schwerfällt, bis ich wieder sagen kann: „Ich bin total glücklich!“ Vielleicht ja sogar mit der Liebe auf den ersten Blick oder dem perfekten Gegenstück. Wir werden es sehen – erleben, aber verliert nicht den Mut und überseht das Schicksal nicht.
Vieles wurde in der Ich-Perspektive formuliert,
ohne dass dies einen Rückschluss – oder eine ableitbare/interpretierbare Situation – erzeugen soll!