Getestet: Tinder (App)
Für viele ist es die App zum matchen/daten/flirten, einfach wie beim Shoppen, wisch und weg. Geil und Scheiße, heiß und hässlich, interessant und langweilig. So einfach kann Dating oder Sextreffen sein, so einfach verlieben? Wenn es schnell gehen muss oder soll, steht Tinder weit vorne, denn die meisten nutzen es. Ich habe mir die Flirt-App einmal angesehen und sie reiht sich in den »Wucher-Preis« Markt leider ein. Aber trotzdem liegt sie absolut im Trend, denn die Liebe lassen sich einige viel kosten, gut für die »MTCH Technology Services Limited« (MatchGroup), die Firma dahinter.
Von tinder Platinum über tinder Gold, weiter zu tinder +, bis hin zu Boosts, wer viel Geld hat, kann sich tinder quasi kaufen, für nur 129,99 € für ein ganzes Jahr, gibt es alles, was unbedingt nötig ist, zum garantierten Verlieben? Ansonsten gibt es natürlich ebenso tinder+ für »nur« 16,49 € im Monatsabo. Es ist aber zu erkennen, stolze Preise oder eben lange Laufzeiten mit den günstigeren Monatspreisen. Jedoch wird es eben gezahlt, denn viele denken so erhalte ich garantiert ein Match und vergessen, dass es immer über das Schreiben hinaus gehen sollte/wird und die echte Welt nochmal eine andere ist. Würde in der »echten Welt« mehr geflirtet werden, dann könnten sich viele diese Preise wirklich sparen. 🙂 An dieser Stelle sage ich immer, dass so eine App natürlich Entwicklung und Geld kostet und dahinter viele Menschen stehen (die dort arbeiten), keine Frage. Aber tinder ist einfach zur Luxusapp geworden und das sollte einem bewusst sein. Klar kann jede*r tinder kostenlos nutzen, aber die Funktionen und Möglichkeiten werden immer stärker eingeschränkt und einige haben eben diese Neugier. Des Weiteren wollen viele eben nicht auf ein Match warten müssen, wo dann jede*r auch kostenlos mit seinem Match schreiben kann. So ist weit vorne, nur, wer eben bezahlt. Es ist eben ein gigantischer Markt und davon leben Apps und eben auch tinder.
Für einige ist tinder der Marktplatz zum schnellen Sex, das kann jede*r an diversen Profilen tatsächlich erkennen, „wer’s mag“, klappt ebenso abseits der virtuellen Welt. Sogenannte »Likes« (wisch nach rechts = kann ich mir vorstellen, nach links = kein Interesse), erhält jede*r auf tinder recht schnell, der Algorithmus sorgt für das perfekte (angezeigte) Bild, wenn mehrere davon hochgeladen wurden. Das passt eben wunderbar nebenbei, flirten für die Hosentasche, für zwischendurch. Ich hatte nach kurzer Zeit bereits einige Likes und sogar ein Match, ich weiß aber immer noch nicht, warum ich dieses Match mit einer Frau aus London hatte. Gut ich weiß es schon, da sie zuvor in Deutschland zu Besuch war und damit in „meinem“ eingestellten Umkreis gereist ist, aber ich würde nun deshalb nicht nach London ziehen. Aber hier merkte man wieder, wie einfach es ist Leute zu blockieren, statt einfach demjenigen oder derjenigen mitzuteilen „sorry das passt nicht“, wird einfach blockiert. Traurig, aber eben der neuste „ich habe keine Zeit“/“keine Lust auf Diskussion“/Ghosting Trend.
Wer also wirklich Lust auf App-Dating hat und wie im (Schönheits-) Katalog auswählen möchte, mag an tinder nicht unbedingt vorbeikommen, das ist Marketing und natürlich Absicht. Die Wahl hat trotzdem jede*r selbst, aber viele wollen eben Apps nutzen, mit ganz viel Auswahl (Usern) und das spiegelt sich immer im Preis wider. Auch wenn tinder kostenlos nutzbar ist, so sind die Chancen eben nicht »endlos« und ausschließlich den Kunden, die bezahlen vorbehalten. Und eine Garantie gibt es zwar nie, selbst wer das Gold, Platin, Plus oder demnächst vielleicht noch das »Diamant« Paket nutzt. Die Auswahl der Pakete ist wirklich utopisch, das war früher viel einfacher gehalten. Aber es gibt dafür eben Zielgruppen, wer will sich nicht gleich mit Platin »schmücken« oder so richtig »teuer hochboosten« und damit eine gewisse Match-Garantie erhalten. Dass der Hund nun ausgebrochen ist und viele sich mit ihrem Vierbeiner auf den Fotos schmücken oder Fotos von der Person in der Ansicht von hinten, ändert zwar nichts am Aussehen der Person, aber hey, dafür bekomme ich garantiert mehr Beachtung. Ansonsten nehm ich einfach einen Foto-Filter.
Die wenigsten finden sich über eine App, denn irgendeine Kleinigkeit passt immer nicht und dass sich viele nicht finden, das freut nur die Hersteller solcher Apps, in der Kasse. Deshalb nutzen einige die kostenpflichtige Variante, um auch wirklich vielen schreiben zu können, dabei ist der erste Eindruck in der echten Welt irgendwie angenehmer, spannender und unbezahlbar.
» Dieser Artikel / diese Ausgabe, ist verfügbar bis zum 08.06.2026 «