Es geht auch anders, aus der Praxis!
Ausschlaggebend ist das Veröffentlichungsdatum (und/oder Update Hinweisen), dies spiegelt den Stand der Recherche wider.
Es muss nicht immer nur über schlechtes oder Missstände berichtet werden. Denn es geht auch anders. Ich möchte über ein Beispiel berichten, aus dem wahren Leben und einem Versuch zweier Eltern. Denn es geht nicht immer nur ums Geld und wenn Frauen schon nach Gleichberechtigung schreien, dann zeigt es diese Frau Martina (Name geändert) den anderen so richtig! Martina hat einen Mann und diese haben gemeinsam 2 wunderbare Töchter im Alter von 9 und 12 Jahren. Aber die Ehe funktioniert nicht mehr so wie Anfangs. Es hat sich etwas verändert und Martina möchte diese Beziehung nicht mehr. Sie spricht eine Trennung an und ihr Mann möchte dann einen klaren Strich ziehen. Dem stimmt Martina zu und so zieht der Mann aus der gemeinsamen Wohnung aus. Er zieht in eine neue Wohnung, um die Ecke. Eins ist beiden wichtig, die Kinder und so entscheiden sich beide für ein Wechselmodell.
Halbe Woche bei dir – halbe Woche bei mir, im Wechsel, denn Martina sagt, ich werde meine Kinder schrecklich vermissen und ich glaube, eine ganze Woche, dass schaffe ich nicht. Als guter Freund, sagte ich zu Martina, das wohl eine Woche – Woche, besser wäre und man sich auch als Mutter, daran gewöhne. Denn es geht um die Kinder, die natürlich auch ihre Mutter (und Vater) vermissen, aber eben so eine ganze Woche, sich auf den jeweiligen anderen Partner einstellen können. Keineswegs habe ich Martina von einem Wechselmodell überzeugen müssen, hierauf ist sie mit ihrem Partner selbst gekommen. Ein (derzeit) freundschaftliches Verhältnis beschreibt die Situation zwischen beiden und ihnen war beiden wichtig, das es nicht im Streit auseinander geht. Klar kann so etwas nicht immer planen, aber nach einer Trennung sollte es erst einmal um die Kinder gehen. Immer wenn Martina diese Geschichte, anderen Frauen erzählt so kommt als erste Frage, „Da wäre doch wohl viel Geld vom – noch – Ehemann zu holen sein“. Es tut mir leid und ich übertreibe hier keineswegs, mit Sicherheit kommt es immer auf die ein oder andere Frau darauf an, aber es ist tatsächlich eine der ersten Fragen. Dieses Sinnbild hat sich so in unsere Gesellschaft verfestigt, das Martina immer erklären muss, Moment, ich verdiene mein eigenes Geld und schaffe dass!
Beide zahlen jeweils keinen Unterhalt! Denn die Kinder sind zwar einen Tag mehr bei der Mutter, aber Martina sagt ganz klar, ich möchte kein Geld von ihm! Ich gehe selbst arbeiten, es ist zwar nun nicht so einfach, aber ich schaffe das. Vorher habe ich Teilzeit gearbeitet und nun muss ich eben ein wenig mehr machen, aber das gleiche Problem hat ja auch „ihr“ Mann. Das ist eine wirklich tolle Einstellung, denn rein rechtlich hätte Sie den vollen Unterhaltsanspruch, aufgrund eines völlig überholten Familiengesetzes! Auch den Kindern tut es gut und so haben sie 2 Kinderzimmer und beide Eltern sind nicht weit voneinander entfernt, wenn die Sehnsucht tatsächlich einmal sehr groß werden sollte, ist der andere nicht weit. Wenn es nur immer so einfach wäre, es kann, vielleicht mit einer Brise Mut und dass man als Mutter nicht (immer) die Monopol Karte ausspielen muss. Klar klappt das nicht bei allen so toll, wie bei Martina, aber wo ein Wille – da ein Weg und wir müssen nicht immer nur sagen „dies und jenes klappt nicht“ oder „alle Frauen wollen nur das eine, Geld!“. Es gibt durchaus auch tolle und schöne Geschichten aus dem Leben und Frauen die den Fokus nicht aufs Geld legen, sondern auf die Kinder!
Ich habe Martina kennengelernt, da war sie noch mit ihrem Mann zusammen und schon immer hat sie mich mit ihrer Einstellung begeistert. Dem „das schaffe ich“, ihrem Mut und dem Fokus auf den Kindern. Nicht der „Frauen“-Norm zu entsprechen und die Kinder für sich zu beanspruchen und dem Vater ein kleines Besuchsrecht zuzugestehen. Ich mag Martina mittlerweile sehr, da Sie Einstellungen teilt und ich Sie unabhängig von meiner Einstellung auch so kennengelernt habe. Martina wollte schon immer, die Kinder ihm nicht entziehen, aber das derzeitige „veraltete“ Besuchsrecht, war ihr/beiden zu wenig. Denn die Anfangsphase wird für alle Beteiligten, erstmal nicht so einfach und sicherlich gibt es Kleinigkeiten an die man Anfangs nicht gedacht hat. Und so liegt es an Arbeitgeber, Gesellschaft und anderen Frauen, endlich weiter zu denken!
» Dieser Artikel / diese Ausgabe, ist verfügbar bis zum 25.07.2025 «
Schöne Geschichte! Glücklicherweise gibt es noch mehr Eltern, denen Kinder mehr am Herzen liegen, als den ehemaligen Partner zu vernichten.
Das einzige, was gegen ein Wechselmodell sprechen könnte, ist das Fehlen von adäquat bezahlten Teilzeitstellen.
Wenn die Kinder beide Eltern lieben, wenn die Eltern die Kinder lieben – dann ist das Wechselmodell perfekt und funktioniert.
Danke Tobi!
Ich finde es einfach großartig, dass auch die guten Geschichten Raum bekommen, erzählt zu werden. Ich finde es total inspirierend so eine Geschichte zu lesen und möchte es selbst im traurigen Fall einer Trennung wo Kinder im Spiel sind genauso gut machen in den Fokus immer auf die Kinder legen. Glücklicherweise gibt es noch ein paar mehr solcher Geschichten, wo es eben nicht uns Geld geht, eine spielt sich direkt vor meinen Augen ab, die meiner Schwester. Ich bin sehr stolz auf sie und ihre Handhabung mit der Trennung.
Es ist einfach so wichtig auch die guten Geschichten zu erzählen! Woran soll man sich denn sonst orientieren 😉
LG Sonja