Das war BigBrother 2024
Das Konzept waren einhundert Tage, aber nicht mehr so klassisch wie früher mit Jürgen und Slatko. Irgendwie hatte ich das Gefühl, es war eine Sparversion und nach so langer Pause, hatten die Macher wohl aufgrund des schnellen TV aus, keine richtige Lust mehr? Oder gar Budget dafür, eine gewisse Abwechslung zu kreieren. Wo andere Länder das Format BigBrother schon eingestellt haben, ist es in Deutschland noch einmal probiert worden. Womöglich die letzte Staffel oder es wird wieder eine Sparvariante und nur für den Streamingdienst geben. Denn eigentlich war sie für Joyn recht erfolgreich, Zahlen wurden zwar nicht bekannt gegeben. Es konnte aber immer wieder eine Platzierung zwischen Platz zwei und Platz drei auf Joyn beobachtet werden. Trotzdem waren sich einige einig, zu wenig Interaktionen für die Bewohner, zu unspektakuläre Wochenaufgaben und immer wieder hat die Work-Life-Balance auch den Container erreicht. „Lasst uns die Wochenaufgabe abbrechen, wir schaffen das ohnehin nicht und Schlafen ist wichtig“. Konsequenzen gab es nie, außer dem normalen Wochenbudget, statt dem doppelten.
Die Pressekonferenz von BigBrother 2024 ist nun schon etliche Tage her und was wurde da von einem „Moderator“ angekündigt, dieser lieber bei seinen Stärken hätte bleiben sollen, denn Moderieren war nicht seine Stärke. Groß angekündigt war, keine:r der Kandidaten ist bei Social-Media, na ja, eine korrigierte die Pressesprecherin. Aber irgendwie waren sie alle bei Social-Media und OF zählt wohl ebenso dazu. Ebenso groß angekündigt war, es sind alles normale Menschen, darüber lässt sich bis heute streiten. Der eine braut sein eigenes Bier, die anderen performen Online, ob das, was mit „normalen Menschen“ zu tun haben soll!? Gut, ein paar „normale“ Menschen waren dann doch mit dabei, aber irgendwie hatte nur Nikos eine richtige Chance weit zu kommen. Fakt ist, viele hatten ein TV-Gesicht, auch wenn BigBrother dann nicht mehr im TV zu sehen war, sondern nur noch bei der Streamingplattform.
Im Livestream konnte jede:r öfter die Tür und das Kühe-Bild beobachten. Auch der Ruheraum für die Bewohner:innen, damit die Crew die Show proben konnten, war irgendwie traurig. Dann immer wieder in den letzten Tagen, viel Besuch und das hat mit dem Konzept von BigBrother, ja mal so gar nichts zu tun. Es waren schöne einhundert Tage, den Bewohnern zusehen zu können, vor allem Frauke mit Markus und Maja – Maxim – Chris. Aber das waren irgendwie die tollsten Highlights. Besonders das mit Frauke und Markus, hat irgendwie gezeigt, wie es oft in unserer Gesellschaft mit der Liebe ist. Wie konnte jede:r doch mitfiebern, ob sie sich noch jemals küssen werden oder etwas passieren würde. Leider blieb es aus, selbst Alkohol hatte nichts geändert, es blieb spannend bis zum letzten Tag und solche Konstellationen passieren nur bei BigBrother …
Und dass es sich dann zwischen Frauke und Markus entscheiden wird, war irgendwie abzusehen. Da hatte Frauke tatsächlich recht, irgendwie haben es in solchen Formaten traurigerweise Frauen etwas schwerer. Andererseits ist Frauke ja eine gute Verkäuferin, selbst wenn sie sichtlich enttäuscht war über den zweiten Platz. Wir können gespannt sein, ob so ein (eigentlich) tolles Format nochmals irgendwann mit „normalen“ Menschen wieder stattfinden wird. Jetzt ist zunächst wieder Ruhe und alles verlagert sich wieder auf Instagram, erst im Herbst kommt dann wieder Promi BigBrother, aber dies wird voraussichtlich nur auf 15 Tage ausgelegt sein.
» Dieser Artikel / diese Ausgabe, ist verfügbar bis zum 10.06.2026 «